„Lesen heißt auf Wolken fliegen“ – Leseförderung mal anders

Die Kardinal-von-Galen-Schule (KvG) führt mit 363 Schülerinnen und Schülern eine Literaturprojektwoche durch.

Es fängt mit Lesen an! Ein gutes Lese- und Sprachvermögen macht den positiven Unterschied: Es erleichtert den Zugang zu Bildung und einem erfolgreichen Berufsleben. Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland haben aber große Schwierigkeiten dabei, so die „Stiftung Lesen“. Die jährliche Projektwoche in der KvG stand daher ganz im Zeichen der Leseförderung. Im Vorfeld beschäftigte sich das Kollegium im Rahmen einer schulinternen Fortbildung mit Angela Bümmerstede von der Fachoffensive Deutsch des Landes NRW mit der Frage, wie die Einübung und Anwendung gezielter Lesestrategien die Lesemotivation erhöhen kann.

Eine Woche lang ruhte der normale Stundenplan, um ganz in die Welt der Bücher versinken zu können. Das erste Schuljahr vertiefte sich in das Buch „Die große Wörterfabrik“ von Agnès de Lestrade und Valeria Docampo, um die Wichtigkeit von Sprache und Wörtern zu erfassen. In der Stadtbücherei gab es eine Führung für 102 Erstklässler, die dort ihren eigenen Leseausweis beantragen konnten. Die Kinder des zweiten Jahrgangs tauchten mit dem Sachbuch „Was ist was – Das alte Ägypten“ in das Land der Pharaonen ein, bastelten Pyramiden und Pharaonenmasken und lernten die Hieroglyphen als Bilderschrift kennen. In den Klassen drei und vier stand das Thema „Mittelalter“ im Vordergrund. Im dritten Jahrgang wurde das Buch „Die Schildbürger“ von Manfred Mai gelesen. Daraus entstanden kleine Theaterstücke, die die Drittklässler ihren Patenklassen aus dem ersten Schuljahr vorspielten. Mit dem Buch „Ins Mittelalter und zurück“ von Gabriele Beyerlein reiste das vierte Schuljahr sprachlich ins Mittealter. Neben dem Schreiben eines Lesetagebuchs erfuhren die Kinder in der Projektwoche mehr über das ritterliche Leben auf einer Burg und erstellten ihr persönliches Wappen. Ein besonderes Highlight waren die Lesungen des Autors Jörg Hilbert aus Essen. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des Fördervereins der KvG und der Stadtbücherei Harsewinkel erlebten die Kinder eine unvergessliche Lesung. Sein erstes Buch aus der Reihe „Ritter Rost“ erschien im Februar 1994 und zählt inzwischen zu den Kinderbuchklassikern. Ganze Generationen von Kindern sind mit einem selbstgefälligen Anti-Helden und seiner tollen Freundin Bö samt Drachenkind Koks groß geworden. 

Schließlich wurden am Freitag in der Abschlussveranstaltung die KvG Lesekönige und Leseköniginnen geehrt. Die Klassen zwei bis vier schickten dafür ihre besten Leser und Leserinnen ins Rennen.  Einer vierköpfigen Jury lasen die Kinder eine Passage aus dem Buch ihrer Wahl und einen Fremdtext vor. Anhand der von der „Stiftung Lesen“ herausgegebenen Kriterien für den bundesweiten Lesewettbewerb bewerte die Jury die Leseleistung der Klassensieger. Belohnt wurden die Gewinner und Gewinnerinnen des jeweiligen Jahrgangs mit einem großen Applaus der gesamten Schulgemeinde, einer Urkunde und einem Sachpreis – natürlich ein Buch!

Unsere Lesekönige
Jörg Hilbert und die Klasse 3b
Der Chor