Ergänzend zum Angebot von Pluskursen wurde in diesem Schuljahr getestet, ob der Forschungswettbewerb „Kinder experimentieren – Jugend forscht“ ein realisierbares und gewinnbringendes Element für die Förderung interessierter Schülerinnen und Schüler in den MINT-Bereichen sein könnte. Ab dem 4. Schuljahr ist es Kindern möglich, an dem Wettbewerb Kinder experimentieren teilzunehmen, der ab dem Alter von 15 Jahren in den bekannten Wettbewerb Jugend forscht übergeht. Zu Beginn dieses Schuljahres wurde daher die Werbetrommel unter den Viertklässlern gerührt und ein paar Interessierte kamen zur ersten Informationsstunde. Gesucht wurden Teilnehmer, die alleine oder mit bis zu zwei anderen Kindern gemeinsam ein Projekt aus z. B. den Bereichen Biologie oder Technik auf die Beine stellen wollen.
Zwei Teams bildeten sich heraus: Falk aus der 4b konnte seinen Bruder Paul, der bereits die 7. Klasse des Gymnasiums besucht, für ein gemeinsames Projekt gewinnen. Die beiden haben Achatschnecken als Haustiere und daraus ergab sich die Forscherfrage, ob Schneckenfleisch nicht eine kostengünstigere und ressourcenschonendere Fleischquelle als Rindfleisch darstellen könnte. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Schneckenfleisch im Vergleich zu Rindfleisch tatsächlich in Bezug auf Futterkosten, Futterherstellung und Stallgröße und damit den Flächenbedarf für einen Mastbetrieb kostengünstiger und ressourcenschonender herzustellen ist, wenn man Ställe für Schnecken in mehreren Etagen bauen würde. Mit ihren Messungen, der schriftlichen Auswertung, ihrer Präsentation beim Regionalwettbewerb am 24.02.2018 in Herford sowie den Erläuterungen zu ihrem Projekt, hinterließen sie einen solch guten Eindruck bei der Jury, dass sie mit dem 1. Platz im Bereich Biologie ausgezeichnet wurden. Beide gewannen ein Preisgeld und sind automatisch eine Runde weiter, sodass sie am 4. Mai am Landeswettbewerb NRW in Essen teilnehmen werden.
Das zweite Team setzte sich aus Enrico (4b), Corinna (4b) und Amy-Lee (4a) zusammen. Die drei hatten zunächst versucht, mit eigenen Ideen an den Start zu gehen. Auf Rat der Projektbetreuerin Frau Röhl haben sie sich jedoch zu einer Gruppe zusammengeschlossen. In ihrem Forschungsprojekt beschäftigten sie sich damit, ob Lampen am Tornister mit Solarenergie funktionieren, um die Sicherheit von Schulkindern im Straßenverkehr zu erhöhen. Die LED-Lämpchen leuchten tatsächlich – bisher aber nur, wenn die Solarzelle direkt angestrahlt wird. Ein größerer Speicher könnte jedoch bereits die Lösung sein, stellten sie fest. Die Gruppe konnte die Jury dennoch davon überzeugen, dass sie voll und ganz hinter dieser Idee stecken. Mit ihren selbstbewussten Erklärungen am Wettbewerbstag und der Gestaltung ihres Projektstands haben sie solch einen guten Eindruck hinterlassen, dass sie einen Sonderpreis gewannen. Alle drei erhalten nun jeweils für ein Jahr kostenlos die Zeitschrift Geolino.
Die Lehrerinnen und Lehrer der KvG sind stolz auf ihre Jungforscher und stellen damit zufrieden fest, dass es sich lohnt, dieses Projekt ab dem kommenden Schuljahr 2018/2019 anzubieten und Stunden dafür fest einzuplanen. Bereits vier Lehrerinnen haben sich bei einem Fortbildungsangebot als Projektbetreuerinnen qualifiziert und freuen sich auf spannende Ideen und Erfindungen der zukünftigen Viertklässler.